Stille – Das stärkste Tool für mehr Bewusstsein und Klarheit
Kennst du das? Du wachst bereits morgens auf mit Herzrasen und erinnerst dich einmal mehr an die vergangene Nacht wo du dich wieder rumgewälzt hast und dein Gedankenkarussell einfach nicht aufhörte dich mit To-Dos und Aufgaben zu bombardieren. Morgens kaum aus dem Bett siehst du als erstes deine Mails und Nachrichten an und bevor du überhaupt ein paar Minuten für dich hattest, bist du schon wieder in deinem hektischen Alltag gelandet.
Mit Stille verbinden wir häufig stundenlanges Meditieren oder sehen einen Zen-Meister vor der den lieben langen Tag vor sich hin meditieren kann nicht wahr? Vielleicht kommt dir auch der Gedanke «Meditieren ist kompliziert» oder «Das kann ich nicht».
Doch eigentlich geht es gar nicht darum, dass wir stundenlang da sitzen und nichts denken! Wir können gar nicht nichts denken! Aber wir können in dieser Zeit bewusst wahrnehmen, was wir so den lieben langen Tag denken und es bewusst wieder loslassen. Das ist reine Übungssache.
Wenn wir uns am Morgen bereits einige Minuten Zeit dafür nehmen und achtsam in uns hineinhorchen, atmen und den Tag begrüssen wirst du merken, wie du dein Tag viel bewusster wahrnehmen und lenken kannst. Wenn du in die Stille gehst, hast du die wunderbare Möglichkeit den Tag freudvoller und nach deinem inneren Kompass zu gestalten anstatt vom Aussen fremdgesteuert zu werden. Es braucht nicht viel… Nur hin und da ein paar bewusste Atemzüge die dir helfen, im Hier und jetzt anzukommen. Du wirst den Unterschied schnell bemerken!
Einfache Atem-Übung:
Nimm dir immer mal wieder zwischendurch ein paar Minuten Zeit für dich – das kann auch auf dem Klo sein! Es gibt eine sehr einfache Entspannungsmethode namens 4-7-8 Entspannungsübung.
Durch das Zählen und Atmen, bringt dich diese Übung sofort in die Entspannung und hilft wirkungsvoll gegen Stress. Atme 4 Sekunden lang ein. Dann hältst den Atem für 7 Sekunden und atmest dann 8 Sekunden lang gaaaanz langsam aus. Das wiederholst du so 8-10 mal. Die tiefe, rhythmische Atmung aktiviert deinen Parasympathikus – den sogenannten Erholungsnerv. Dabei kannst du die Atemübung sowohl im aufrechten Sitzen, als auch im Stehen oder Liegen machen.
Idealerweise solltest du täglich ein paar Minuten üben damit sich der Entspannungseffekt einstellt und es schon bald in deinem Alltag mit dazu gehört. Du wirst früher merken, wenn du eine kurze Atempause brauchst und du wirst auch merken, wenn du im Stress gar nicht mehr richtig atmest sondern nur bis in den Brustkorb atmest anstatt in den Bauch.
Diese kleine Übung hilft dir, in Stresssituation oder bei Angstgefühlen gelassener zu werden und sorgt dafür, dass sich dein ganzes System entspannen kann.
Zum Thema «Stille» möchte ich dir an dieser Stelle noch eine kurze Geschichte aus der Metapherndatenbank erzählen (Autor unbekannt):
Die Stille
Eines Tages kamen einige Wanderer zu einem Mönch, der in einer Einsiedelei auf einem Berg wohnte. Sie fragten ihn: „Was für einen Sinn siehst du in deinem Leben in der Stille?“
Der Mönch war mit dem Schöpfen von Wasser aus einem tiefen Brunnen beschäftigt. Er sprach zu seinen Besuchern: „Schaut in den Brunnen. Was seht ihr?“
Die Leute blickten in den tiefen Brunnen: „Wir sehen nichts!“
Nach einer kurzen Weile forderte der Mönch die Leute erneut auf: „Schaut in den Brunnen! Was seht ihr jetzt?“
Die Leute blickten wieder hinunter: „Ja, jetzt sehen wir uns selber!“
Der Mönch sprach: „Als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Stille: Man sieht sich selber! Und nun wartet noch einen Augenblick.“
Nach einer Weile sagte der Mönch erneut: „Schaut jetzt in den Brunnen. Was seht ihr?“ Die Menschen schauten hinunter: „Nun sehen wir die Steine auf dem Grund des Brunnens.“
Da erklärte der Mönch: „Das ist die Erfahrung der Stille. Wenn man lange genug wartet, sieht man den Grund aller Dinge.“
Fazit
Je lauter und unruhiger es draussen ist, desto mehr darfst du in die Stille IN DIR kommen. Wenn du diese Atem-Übung zwischendurch für dich machst, dann bin ich mir sicher, dass du schon bald eine spürbare Veränderung in deinem Wohlbefinden feststellen wirst. Versuche es spielerisch aus und sei gespannt, wie du dich danach fühlst!